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Kaufberatung und Bestenliste: Budget von 200 bis 1.500 Euro
Soll es Filament oder doch lieber Resin sein? Wie viel Bauraum braucht man wirklich? Wer ist der beste Hersteller?
Vor dem ersten 3D-Drucker müssen einige Entscheidungen getroffen werden. Welches Druckverfahren passt am besten zu einem speziellen Projekt? Welcher Hersteller produziert momentan die besten Drucker? Wo ist der Kundensupport dauerhaft zuverlässig?
Generell bietet der Markt für jedes Preissegment mehrere Favoriten - unabhängig von Hersteller oder Erscheinungsjahr.
Der heutige Ratgeber gibt zum einen direkte Kaufempfehlungen, zum anderen werden wir uns spezielle Themen, wie Druckverfahren, Materialkosten und Wartung genauer betrachten.
Der Druckkopf des Artillery Sidewinder X2 🛒. Dieser Drucker ist ein klassisches Beispiel für zuverlässige Druckqualität zu moderatem Preis. Obwohl der Drucker aus dem Jahr 2021 ist, ist er noch immer einer der besten auf dem Markt.
Erster Tipp
Setze ein Budget! 3D-Drucker können teuer sein, also ist ratsam sich ein Limit fest zulegen. Die gute Nachricht, nicht alle 3D-Drucker kosten mehrere tausend Euro. Je nach Verwendungszweck kann ein 150 Euro 3D-Drucker schon gute Ergebnisse liefern.
Wir konzentrieren uns in diesem Artikel auf Drucker unter 2.000 Euro von den Herstellern Anycubic, Artillery, Bambu Lab, Creality, Elegoo, Snapmaker und Qidi Tech. Jeder Hersteller hat seine eigene Firmenphilosophie und bei gewissen Modellen die Nase vorn. Wer genauere Informationen zu gewissen Herstellern sucht, dem empfehle ich 3D-Drucker Hersteller Übersicht. Dort geht es ausschließlich um die Firmengeschichte der Hersteller.
Der Druckkopf des Elegoo Neptune 4 Pro. Einer der wenigen Drucker mit zwei starken Radiallüftern im Druckkopf.
Welches Druckverfahren passt zu mir?
Die vier wichtigsten 3D-Druckverfahren sind: FDM, SLA, DLP und SLS-Druckverfahren.
FDM (Fused-Deposition-Modeling) oder FFF-Drucktechnik nimmt den größten Marktanteil ein. Bei diesem Verfahren wird ein thermoplastischer Kunststoff-Faden (Filament) durch eine heiße Düse gepresst. Der flüssige Kunststoff wird in feinen Linien Schicht für aufgetragen und durch die Bauteilkühlung sofort gehärtet.
Die Auflösung beträgt circa 0,4 mm × 0,05 mm. Der Bauraum fängt bei 150 × 150 × 150 mm an und geht bis zu 450 × 450 × 500 mm. Dieses Druckverfahren kann in industriellen Maßstäben weit über 1.000 × 1.000 × 1.000 mm erreichen.
FDM-3D-Drucker sind die Allrounder mit schneller Einlernphase
SLA (Stereo Lithographie Apparatus)
Das Ausgangsmaterial ist flüssiges UV-reaktives Polyurethanharz. Dieses Harz befindet sich in einer Wanne mit einem durchsichtigen Boden. Darunter sitzt eine UV-Lichtquelle. Dazwischen ein Monoscreen, der digital gesteuert nur dort Licht durchlässt, wo Harz aushärten soll. Dieses Druckverfahren ist weitaus präziser als das FDM-Druckverfahren und erreicht Auflösungen von circa 0,03 × 0,03 × 0,05 mm.
Bauraum technisch erreichen SLA-Drucker im Hobbybereich knapp die Größe eines Fußballs. Der Anycubic Photon M3 Max bietet zum Beispiel einen Druckraum von 300 × 298 × 164 mm.
Hier der Anycubic Photon Mono 2 🛒 im Betrieb - ein günstiger Einsteiger-SLA-Drucker mit aktueller Technik für unter 200 Euro.
DLP (Digital Light Processing)
DLP-Drucker sind SLA-Drucker sehr ähnlich. Doch die Lichtsteuerung ist weitaus komplexer. Bei DLP-Technik wird komplett auf einen Filter, der das Licht schabloniert, verzichtet.
DLP-Technik arbeiten wie die meisten Beamer mit Mikrospiegeln. Hierbei lenken tausende von Mikrospiegeln das Licht direkt dorthin, wo es gebraucht wird.
Momentan bieten zwei Firmen diese Technik für Endverbraucher an: Anycubic Photon D2 🛒 und Elegoo Mars 4 DLP 🛒.
Im Gegensatz zu SLA-Verfahren ist der Bauraum noch deutlich kleiner. Doch die Systeme arbeiten verschleißärmer, stromsparender und fast lautlos.
Quelle Wikipedia: Link
SLS (Selective Laser Sintering)
SLS-Verfahren ist in der Industrie weitverbreitet und hat einige Vorteile gegenüber den zuvor genannten Techniken. Hierbei wird in einem Bett aus pulverförmigen Granulat gearbeitet. Ein Laser bearbeitet die oberste Schicht des Granulats. Danach trägt eine Walze die nächste hauchdünne Schicht aus Nylon-Pulver auf, so baut sich hier Schicht für Schicht das Modell auf.
Das günstigste Gerät bietet die Firma Sinterit an. Der günstigste Drucker dieser Firma heißt Lisa. Lisa hat einen Bauraum von 110 x 160 x 130 mm und kann Nylon (PA) und TPU/TPE verarbeiten. Preislich beginnen die Drucker bei 12.500,00 Euro.
Quelle Wikipedia: Link
Welche Anforderungen habe ich?
Für den Privatanwender ist die FDM- und SLA-Technik genügend erschlossen, um für kleines Geld vernünftige Maschinen zu kaufen.
FDM-Drucker sind im Gegensatz zu SLA-Druckern einfacher in Bedienung, bieten größere Druckräume und auch gesündere Arbeitsumgebung. SLA-Drucker sind die ungeschlagenen Spezialisten, wenn es um sehr feine Details geht. Wer Tabletop-Figuren oder Modellbau in kleinen Skalierungen betreibt, wird fast nicht um diese Technik herumkommen.
FDM-Drucker schmelzen heißes Filament und bauen es neu auf. SLA Drucker lösen eine chemische Reaktion im flüssigen Harz aus und härten so das Material. FDM-Drucker sind deutlich zuverlässiger und belasten ihre Arbeitsumgebung mit deutlich weniger Geruch und Feinstaub. Daher sind die ersten Schritte im 3D-Druck definitiv leichter mit FDM-Druckverfahren.
Vorteile FDM-Druck
⊳ großer Bauraum
⊳ große Materialvielfalt
⊳ weniger Umweltbelastung
⊳ einfache Technik
⊳ fehlerfreies Arbeiten
⊳ geringe Nachbearbeitung
Vorteile SLA-Druck
⊳ hoher Detailreichtum
⊳ massive Modelle (Vorsicht nur bis zu einer gewissen Wandstärke)
Kleiner Vorteil mancher FDM-Drucker - mit wenig Aufwand können sie zu einer Lasermaschine umgebaut werden.
Welche Software ist erforderlich?
Die Software zur Aufbereitung der 3D-Modelle nennt sich im Fachjargon „Slicer“. Die Software schneidet das Modell in Schichten und berechnet die Bahnen, wie sich der Drucker bewegen muss. Im Fall der SLA-Technik, wo der Monoscreen schabloniert.
Mittlerweile bieten die meisten 3D-Drucker-Hersteller relativ vernünftige Software-Lösungen an. Doch auch externe Firmen haben sich auf dieses Gebiet spezialisiert. Hier finden sich oft bessere Lösungen, die aber zum Teil kostenpflichtig sind. Der bekannteste Slicer für FDM-Drucker ist Ultimaker Makerbot CURA oder Prusa Slicer. Bei SLA-3D-Druckern haben dagegen Mango Lychee und Chitubox die Nase vorn. Lychee und Chitubox bieten kostenfreie Lizenzen mit Werbung oder Pro-Lizenzen an.
Im Slicer muss der Nutzer zu Beginn das Druckermodell festlegen. Danach wird das 3D-Modell via Drag&Drop in das Programmfenster gezogen. Nun wird das Modell so ausgerichtet, dass es eine möglichst große Auflagefläche hat und/oder wenig Überhänge oder frei stehende Druckspitzen. Jetzt kann bei Bedarf das Modell mit eventuellen Stützstrukturen versehen und dann „geslict“ werden. Die fertige Datei wird je nach Drucker in unterschiedlichen Dateiformaten exportiert und via USB-Stick, Mikro/-SD-Karte oder direkt via Wi-Fi an den Drucker gesendet. Die gängigsten Dateiformate sind *.gcode / *.3mf für FDM-Drucker. Bei SLA-Druckern hat jeder Drucker sein eigenes Dateiformat.
Slicer User-Interface von dem neuen Anycubic Workshop 3.0
Wie hoch sind die Kosten für den Drucker und das Material?
Wenn nicht gerade Hochtemperatur-Filamente wie Nylon oder Polycarbonate verdruckt werden sollen, ist der Einsteigerpreis weit unter 500 Euro.
Bei Modellen zwischen 200 - 400 Euro fällt natürlich mehr Wartungsarbeit an. Größten Nachteile der günstigen Modelle ist ein höherer Wartungsaufwand bei POM-Laufrollen, Teflon-Inlay und Druckbett. Jede Druckermarke hat seine eigenen Schwachstellen und keine ist frei von Fehlern. Die meisten Ersatzteile sind jedoch schnell getauscht und in verständlichen Tutorials erklärt.
Preis
Je nach Ansprüchen fangen vernünftige Drucker ab circa 200 Euro an. Ab circa 500 Euro finden wir eine Steigerung der Verarbeitung innovative Ingenieurskunst.
Das Material wie auch die Betriebskosten sind marginal. Wer nicht gerade seinen Drucker 24/7 durchlaufen lässt, wird keinen Unterschied in seiner Stromrechnung sehen.
Das Verbrauchsmaterial von FDM-Druckern nennt sich Filament. Hier ist das am meisten genutzte Material PLA. Der Kilopreis liegt zwischen 10 bis 30 Euro. Neben PLA gibt es noch unzählige andere Werkstoffe, die flexibler, hitzeresistenter oder abriebsfester sind. Hier liegen die Preise zwischen 25 bis 80 Euro. Einen Überblick über verschiedene Filamentarten zeigt unser Ratgeber PLA-Alternativen (Testbericht).
Das Verbrauchsmaterial für SLA-Drucker ist UV-reaktives Polyurethanharz. Dieses Resin kostet pro Liter circa 20 bis 50 Euro. Das Standardharz ist sehr hart und damit auch brüchig. Während es früher nur das Standardharz, flexibles und ABS-Like Resin ( härter & gleichzeitig zäher) gab, bieten Firmen mittlerweile High Persicion Harz, Fast Resin und 8K-Resin an. Hier lohnt sich ein Kauf der neueren Produkte, die den Detailreichtum noch mal deutlich erhöhen.
2023 hat sich viel getan! Der momentane Trend zu Highspeed-3D-Druckern fordert von den Firmen mehr Innovation. Hier die Laufschiene des Anycubic Kobra 2 mit neuer SG15 Doppelmetalkern-Lagerführung.
Kaufempfehlung
Budget bis 200 Euro:
Bambu Lab A1 Mini 🛒 (Testbericht)
Vorteile: sehr gute Druckqualität, präzise Verarbeitung
Nachteil: kleiner Bauraum
Bambu Lab A1 Mini 🛒 für unter 200,00 Euro unschlagbar günstig
Creality Ender-3 V3 SE 🛒
Creality der Gigant unter den 3D-Druckerfirmen hat wohl die stärkste Drucker-Community hinter sich.
Vorteil: große Drucker-Community, ABL, PEI-Druckplatte, Sprite-Extruder
Nachteil: nicht rasant
Die legendäre Ender-Serie: Hier der Ender-3 V2 Neo 🛒. Mit den Neo-Varianten hat Creality seinen alten Modellen ein Facelift verpasst. Alle Neo-Modelle besitzen Silent-Mainboards, besseres User-Interface und automatische Druckbettvermessung.
Artillery Sidewinder X2 🛒 Der Meilenstein aus dem Jahr 2021
Vorteile: ABL, großer Druckraum, zuverlässig
Nachteil: Der Stift des Sensors kann leicht abbrechen.
Artillery Sidewinder X2 🛒 - der günstigste und beste 3D-Drucker mit ABL und großem Druckbett
Budget bis 300 Euro
Vorteile: ABL (Automatisches Druckbettvermessung), hervorragende Druckqualität, vorbildliche Verarbeitung und komfortables User-Interface
Nachteile: geschlossenes System, POM-Laufrollen haben gelegentlich Kugellager-Schäden. (Dies trifft nicht auf den Neptune 4 Pro zu, da hier SG15-Doppelmetallkern-Lager genutzt werden.
Elegoo Neptune 4 Pro 🛒 mit zusätzlichem Kühl-Aggregat, durchdachten Druckkopf mit Bimetall-Heatbreak, SG15 Führung und zusätzlichen Heizkreis für das Druckbett.
Budget bis 500,00 Euro:
In diesem Preissegment wird die Auswahl exponentiell größer. Qidi X-Smart 3 (Testbericht), Creality K1 (Testbericht) und viele weitere sind gut, kommen aber nicht an den momentanen Testsieger Bambu Lab A1 (Testsieger) heran. In diesem Preissegment spielen Highspeed-Druckgeschwindigkeit, geschlossene Druckkammern und Multimaterialdruck die entscheidenden Faktoren. Alle 3D-Drucker aus diesem Preissegment finden sich in dem Ratgeber Highspeed-3D-Drucker: Wer ist der Schnellste im ganzen Land? (Link)
Bis 500,00 Euro gibt es auch schon Großraum-3D-Drucker mit einem maximalen Bauraum von 450 x 450 x 500 mm.
Anycubic Kobra 2 Max (Testbericht)
Elegoo Neptune 3 Max (Testbericht)
Budget bis 1.000,00 Euro:
Was im Jahre 2021 der Artillery Sidewinder X2 war, ist heute der Bambu Lab P1P 🛒 Dieser Drucker hat ein neues Zeitalter im 3D-Druck eingeleitet. Mittlerweile gibt es sogar schon einen Nachfolger den Bambu Lab P1S 🛒 der dank Einhausung eine größere Filamentauswahl bietet.
Vorteil: ABL, automatischer Z-Offset, Druckvorschub, Resonanzkontrolle und extreme Druckgeschwindigkeiten zeichnen diesen Drucker aus.
Nachteil: Geschlossenes System, wer selbst seinen Drucker tunen möchte, ist hier begrenzt.
Bambu Lab P1P - der Gamechanger 2022 / 2023 Momentan gibt es keinen besseren Drucker als den P1P oder den P1S mit passender Einhausung
Creality hat die K1-Serie in Anlehnung an Bambu Lab entwickelt. Der Hersteller hat einen guten Mix aus Bambu's Innovationen und mehr Ausstattung entwickelt. So hat der Creality K1 Max (Testbericht) auch die schnelle Bewegungsmechanik, bietet aber Touchscreen und einen größeren Druckraum.
Vorteil: ABL, automatischer Z-Offset, Druckvorschub, Resonanzkontrolle und extreme Druckgeschwindigkeit, Open Source
Nachteil: Kein Multimaterialdruck
Bambu Lab P1P - der Gamechanger 2022 / 2023 Momentan gibt es keinen besseren Drucker als den P1P oder den P1S mit passender Einhausung
Snapmaker J1s 🛒 für 1.600 Euro ist die Edelvariante der IDEX-3D-Drucker
Vorteil:IDEX-Drucker besitzen zwei separate Druckköpfe, damit können wasserlösliche Supportstrukturen und Multifarbendruck im Handumdrehen umgesetzt werden. Snapmaker steht für höchste Verarbeitungsqualität.
Nachteil: Die Software lässt manchmal zu wünschen übrig.
Snapmaker J1s 🛒 mittlerweile mit zusätzlicher Bauteillüftung als J1s bestellbar
Fazit
Es gibt noch unzählige weitere Drucker, die hier leider keinen Platz gefunden haben. Besonders interessant ist gerade der Umstieg aller Firmen auf Highspeed-Drucker, wie zum Beispiel der Anycubic Kobra 2 🛒 oder die neue Qidi-Tech X Smart, Plus und Max Serie 🛒. Nachdem Bambu Lab letztes Jahr alle anderen Firmen mit ihrem X1-C 🛒 in den Schatten gestellt hat, ziehen nun andere Firmen nach. Hier finden sich tolle Angebote zu gut durchdachten 3D-Druckern, die im Winter-Sale besonders spannend werden.
Gutes Drucken!