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Elegoo Saturn 3 Ultra 12k im Test: Luftfilter, Wi-Fi und 12K
Preis
★★★★
Verarbeitung
★★★★★
Software
★★★★★
Innovationen
★★★★
Kundenservice
★★★★
ø 4,4 ★★★★
Resin 3D Drucker sind im 21. Jahrhundert angekommen. Der Elegoo Saturn 3 Ultra 12k bietet WLAN, Luftreinigung, schickes User-Interface und 12k-Auflösung.
Eigenschaften und Vorteile
✓ unfassbar hohe 12k-Auflösung
✓ großer Bauraum 219 × 123 × 260 mm
✓ doppelte Luftfilteranlage (nur ein Add-on ist im Lieferumfang enthalten)
✓ schickes neues User-Interface
✓ WLAN-Anbindung
✓ neu beschichtete Bauplattform
✓ massive Z-Spindel mit Kugelumlauflager
max. Druckraumauslastung mit einer Druckhöhe von 260 mm
Mittig die neue Kugelumlaufspindel flankiert von je einer Linearschiene. Außen links und rechts die Luftfilteranlagen.
Die horizontalen Schichtlinien lassen sich selbst bei einer 12k-Auflösung nicht gänzlich vermeiden.
Gegenargumente
✗ Firmware-Update konnte nicht via WLAN geladen werden
✗ laut circa 40 - 45 dB
✗ keine automatische Z-Offset-Bestimmung
✗ kein Resin-Exposure-Finder-Tool verfügbar
Kerndaten
Elegoo’s neuer Luxus Resin Drucker bietet einen Bauraum von 219 × 123 × 260 mm.
⊳ Die Lichtdichte der COB Lichtquelle mit nachgeschalteter Fresnel-Linse beträgt 4000 µw/cm².
⊳ Die Druckgeschwindigkeit erreicht max. 150 mm/h.
⊳ Betriebslautstärke liegt zwischen 40 - 45 dB. (30dB entspricht einem stillen Arbeitszimmer)
Im Gegensatz zum Standardmodell erreicht der Ultra 10 mm mehr Druckvolumen in der Höhe, besitzt eine eine präzisere Kugelumlaufspindel auf der z-Achse und bietet neue ACF-Folientechnik.
COB Lichtquelle ist eine Unterkategorie der LED-Technik. Bei COB-Technik (Chips on board) werden LED-Chips direkt unterhalb der Siliziumkarbid- oder Saphirsubstrat platziert. Ziel der COB-Technik ist es, möglichst viel LEDs bzw. Lichtdichte auf wenig Platz unterzubringen.
Fresnel-Linsen werden unter anderem bei Autoscheinwerfern eingesetzt. Konvexe und konkave Oberflächen werden so angelegt, dass sie das ungelenkte Licht aus der Lichtquelle für den Einsatzzweck entsprechend lenken, bündeln und verteilen. Im Fall der SLA-Drucker wird vor allem ein möglichst gleichmäßiger Lichtauftrag mit 90° Einstrahlwinkel benötigt.
Source: Elegoo COB-Lichtquelle
Source: Elegoo paralelle Lichtmatrix
Erster Eindruck
Elegoo’s erster SLA Drucker in schickem Schwarz.
Was verbirgt sich hinter dem neuen Look? Kurz gesagt, ist der Ultra größer, schneller und auch komfortabler in Bedienung. Momentan kostet das Modell Ultra 489,00 Euro 🛒.
Generell erscheint Aufbau und technische Kombination des Ultra durchdacht und bis ins Detail ausgearbeitet. Die Entwicklungssprünge Elegoo's SLA 3D Druckerserie fokussierte sich bis dato nur auf höher auflösende LCD-Screens. Ab der 2. Generation setzt Elegoo auch auf schonende COB-Lichtquelle und Luftfilteranlage im Innenraum. Während das Standardmodell der 3. Generation nur einen höher auflösenden LCD Screen bietet, überzeugt die Luxusausführung gleich mit mehreren Erneuerungen.
Mehr Leistung, präzisere Mechanik und WLAN-Anbindung
Ob diese Verbesserungen auch wesentliche Druckverbesserungen und höheren Bedienkomfort bieten, zeigt der folgende Artikel.
⊳ Für 100 Euro mehr bietet der Ultra 10 mm mehr Druckvolumen. So schlägt Elegoo zum ersten Mal Anycubic in der maximalen Druckhöhe.
⊳ Beide Resin-3D-Drucker aus der 3. Generation bieten doppelte Linearschienenführung auf der z-Achse. Elegoo setzt beim Ultra zusätzlich auf eine Kugelumlaufspindel. Diese wurde schon von der Konkurrenz bei Anycubic M3 Plus und Anycubic M3 Premium 🛒 eingeführt.
Kugelumlaufspindeln funktionieren wie gewöhnliche Kugellager. Hier sitzen zwischen zwischen Gewinde und Gewindestange Stahlkugeln, die die Reibung senken und so vibrationsärmer und präziser arbeiten. So kann der Ultra deutlich höhere Geschwindigkeiten fahren.
Das Standardmodell ist mit einer gewöhnlichen 8 mm Trapezgewindestange ausgestattet. Interessanterweise verzichtet Anycubic beim Konkurrenz Artikel Photon M5s auf dieses Prinzip und setzt wieder auf eine gewöhnlichen 8 mm Trapezgewindestange.
⊳ leistungsstärkeres Mainboard mit Linux-Betriebssystem und IPS kapazitiver Touchscreen
Einen spezifischen Grund für das stärkere Mainboard nennt Elegoo nicht. IPS-Technologie wird bei Hochleistung-Tablets für Filme und Videospiele verwendet und verbessert Betrachtungswinkel und Farbdarstellung. So fordern höchstwahrscheinlich WLAN-Anbindung, IPS-Touchscreen und schnellere Druckgeschwindigkeiten eine komplexere Systemverwaltung.
Neues User-Interface des Saturn 3 Ultra 12k
Technische Daten
Source: Elegoo
Lieferumfang/ Zubehör
Die großen Hersteller wie Anycubic, Elegoo oder Creality nehmen sich in puncto Zubehör nicht viel. Es werden wie üblich Aufbauwerkzeug und einige Schrauben als Ersatzteile zur Verfügung gestellt. Dazu gibt es Metallspatel, Plastikspatel und Uhrmacher-Feinzange zum Lösen von Druckplatte und Nachbearbeiten der gedruckten Modelle. Des Weiteren finden sich Einweghandschuhe, OP-Masken und Einwegfarbsiebe, die den Start erleichtern sollen.
Zugegeben fällt das Zubehör nur mäßig aus und dient lediglich einem schnellen Start. Als zwingend notwendiges Zubehör werden zusätzlich benötigt:
• mindestens 1,0 Liter Resin
• Farbfiltersiebe
• Nitril Einweghandschuhe
• mehrere Liter Alkohol oder Isopropanol zur Reinigung benötigt.
Source: Elegoo
Hardware Aufbau
Die mysteriöse Funktionsweise von SLA 3D Drucker ist bei genauerer Betrachtung relativ simpel. UV-Licht bestrahlt von unten die durchsichtige Unterseite der Resin Wanne. Der LCD Screen sitzt zwischen Lichtquelle und Wanne und dient als digital/analoger Filter. Der LCD Screen lässt nur dort Licht durch, wo es benötigt wird. Ist eine Schicht gehärtet, hebt der Druckarm sich und löst somit die frisch gehärtete Schicht von dem durchsichtigen ACF-Film. Danach senkt sich der Druckarm wieder und lässt je nach Druckgenauigkeit zwischen 0,01 - 0,1 mm Platz zwischen Folie und schon gedruckter Schicht. So baut sich Schicht für Schicht das 3D-Modell auf.
Die größte Errungenschaft der neuen Resin 3D Drucker ist eine höhere Druckgeschwindigkeit bei hoffentlich gleichbleibender Druckgenauigkeit.
Aufbau-Video
Wie schaffen die neuen SLA 3D Drucker dies? Hier spielen natürlich mehrere Faktoren eine Rolle und jeder Hersteller hat seine eigene Taktik und setzt andere Akzente in puncto Marketing.
Die wichtigsten Faktoren sind präzise arbeitende Mechanik, gut ausgearbeitete Drucker-Firmware, speziell eingestellte Resin-Zusammensetzung und eine Trennfolie mit möglichst wenig Haftung und dauerhaft hoher Belastbarkeit. Elegoo setzt hier auf die präzisere Z-Führung durch die schon oben erwähnte Kugelumlaufspindel. Warum sich der innovative SLA 3D Drucker Hersteller Anycubic wieder von der Kugelumlaufspindel distanziert, liegt vermutlich an der Preisgestaltung. Anycubic arbeitet innovativ voraus und passt in der darauffolgenden Druckerserie aufgrund der Nutzererfahrungen die Verarbeitungsqualität an. Sind die Verbesserungen im Druck marginal, wird die Qualität gesenkt. So kann Anycubic günstige Produkte dem Kunden dauerhaft anbieten. Elegoo setzt eher auf technische, nachhaltige Aspekte. So gelten in der 3D-Drucker-Szene Elegoo Artikel stets als solide, durchdachte und zuverlässige Maschinen.
Ein bisher nicht erwähnter Unterschied zwischen Saturn 3 und dem Ultra ist die Nivellierung. Seit Jahren setzt Elegoo auf eine sehr nutzerfreundliche Nivellierung der Druckplatte. Hier ruht die Aufhängung der Bauplatte in einem Kugelgelenk, welches von zwei Schrauben fixiert wird. Beim Saturn 3 Ultra 12k setzt Elegoo auf die klassische 4-Punkt-Nivellierung, wie wir sie von Anycubic, Creality und Phrozen schon kennen. Diese ist umständlicher in der Arretierung, aber zuverlässiger.
Besonders sticht das User-Interface von Touchscreen heraus. Es zeigt stets den aktuellen Druckerstatus und bietet einen hochauflösenden Bildschirm mit übersichtlichem Layout.
Die WLAN-Anbindung ins Heimnetz funktioniert reibungslos. Ein Firmware-Update via WLAN war während des Testberichts nicht möglich. Die WLAN-Anbindung dient hauptsächlich der direkten Übermittlung von Druckdaten zwischen Ultra und Tango-Slicer-Software.
Die neuen ACF-Folien kennt man schon von dem hier unbekannten, aber fortschrittlichen SLA 3D Drucker Hersteller Phrozen. Im Testbericht des Ultra finden sich keine Haftungsprobleme. Selbst Modelle mit großer Auflagefläche wurden problemlos und ohne mechanische Schwierigkeiten umgesetzt.
Elegoo Tango-Slicer vs. Mango Lychee
Software Inbetriebnahme
Während Ultra's User-Interface im 21. Jahrhundert angekommen ist, lassen andere Funktionen leider noch Luft nach oben offen. Zum Beispiel funktioniert das Firmware-Update via WLAN oder die neue Tango-Slicer-Software nicht reibungslos. Im Gegensatz zu der kostenpflichtigen Slicer-Software Mango Lychee oder Chitubox von Chitu Systems arbeitet Tango bis dato nicht sehr flüssig. Auch ist die Konfiguration von Druckermodell und verwendetem Resin bislang nicht ausgereift. Zum Beispiel finden sich bei Lychee Onlinebibliotheken für Resin Druckparameter. Im Testbericht wurden die Modelle mit Lychee Slicer aufbereitet.
Es wird angenehmer und die DIY-Lösungen der letzten Jahre werden von Elegoo übernommen
Druckqualität
Der Sprung von 4k- auf 8k-Auflösung zeigte in vergangenen Testbericht deutliche Verbesserungen. Details von reliefartigen Strukturen und feinen Spitzen wurde besser umgesetzt. Die Fehlerquote bei feinen Details wurde gesenkt und so die meisten Modelle perfekt umgesetzt. Auch ermöglichen schärfere Abgrenzungen leichteres Ablösen von der Folie, was wiederum die Fehlerquote senkt.
Der Sprung von 8k- auf 12k-Auflösung fällt im Testbericht leider nicht mehr so deutlich aus. Hier liegt der größte Vorteil bei reliefartigen Strukturen mit geringem Neigungswinkel. Wie auf dem Bild von der Dame auf dem Sofa gut zuerkennen ist, ergibt die 12k-Auflösung weniger Abstufungen.
Bildergalerie: Druckmodelle
Beste Kaufoptionen 🛒
Direkter Kundensupport:
Elegoo (Hersteller)
ab 369,99 €*
Europäischer Online-Store:
3DJake
ab 369,99 €*
Preis
Wer sich den SLA 3D Drucker kaufen möchte, bekommt den Artikel für den Herstellerpreis von 369,00 Euro. Der Versand über den österreichischen Online-Händler ist am schnellsten. Der Versand direkt vom Hersteller benötigt zwischen 7 bis 14 Tagen.
Fazit Testbericht
Ganz klar, ist ein Resin 3D Drucker in schlichtem zeitgemäßem Design mit futuristischer Anzeige definitiv in jeder Werkstatt ein Hingucker. Dennoch benötigt es mehr Kaufgründe bei einem Preis von 500 Euro. Hier spielen schnelle Druckgeschwindigkeit und -genauigkeit, fehlerfreies Arbeiten und hoher Bedienkomfort dem Ultra in die Karten. Auch arbeiten LCD Screen, ACF-Folie und Mechanik perfekt miteinander. Schade, dass Elegoo beim Ultra nicht auf automatische Nivellierung und Resinfüllstand-Überwachung, wie bei dem Anycubic M5s setzt. Hier hat Anycubic noch die Nase vorn.
Elegoo setzt auf Zuverlässigkeit und präzise, durchdachte Artikel. So ist der Saturn 3 Ultra 12k Resin 3Drucker nicht der Innovativste, aber eventuell auf lange Sicht der Nachhaltigste. Extremer Pluspunkt! Im Gegensatz zu Artikeln von Anycubic und Creality bietet das Luxusmodell gleich zwei USB-Slots im Innenraum für die Luftfilterung. Im Testbericht wurden mit zwei Luftfiltersäulen fast keine Resingerüche im Arbeitsraum festgestellt. Ein Artikel über den Langzeit-Testbericht von SLA-Druckern wird im kommenden Winter veröffentlicht.
Preisvergleich
Momentan sind Saturn 3 12k, wie auch Saturn 3 Ultra 12k nur direkt über Hersteller Elegoo oder dem österreichischen Onlinehändler 3DJake verfügbar.